Vom Yoga der dunklen Erotik: Alle Beiträge in diesem Blog handeln von einvernehmlichem SM: physische und psychische Praktiken, die zur beiderseitigen Lust im erotischen Kontext inszeniert und erlebt werden.

Clus Best-of-Artikel für SM-Interessierte

Wie man sieht, existiert dieses Blog weiter und wurde weder verkauft noch verlagert. Es gab Angebote, aber ich hab‘ gemerkt, dass ich doch daran hänge – und immer noch kommen Danke-Mails und andere Formen der Wertschätzung, die mir zeigen: Das Blog ist ZEITLOS nutzbar!

Hier also eine Liste der Artikel, die ich persönlich für die hilfreichsten halte:

Von den Wurzeln der Neigung
Eine sehr persönliche Geschichte. „Beim Thema “Wurzeln der Neigung” spüre ich bei vielen eine Ablehnung gegenüber dem womöglich kindheitsbedingten Aspekt, als wäre das eine besonders unangenehme Vorstellung. Man ist lieber “veranlagt” oder denkt nicht weiter drüber nach. Ich verstehe das nicht, denn mir hat es sehr viel gegeben, die Zusammenhänge zu erhellen.“

Demütigung im BDSM – eine Interpretation
Neben der “Lust am Schmerz” ist es vielfach die Demütigung, die in den submissiven Fantasien eine große Rolle spielt. Auch hier waltet das bekannte SM-Paradox: Man will, was man “eigentlich” NICHT will – und gerade das erregt. Etwas ausführlicher umkreist „Vom Kick der Demütigung“ dasselbe Thema.

BDSM – Vom Spiel mit den Schattenseiten der Psyche
Schmerz, der wirklich Schmerz ist, Machtlosigkeit, die möglichst “echt” gespürt werden will, Lust an der Macht und am Ausleben sadistisch-aggressiver Impulse – dieser Artikel handelt vom „heißen Kern der Neigung“, der viele verstört.

Von der Lust am Schmerz
Über Kopfkino und Wirklichkeit, Selbsterfahrung, „Machtkampf“ und Katharsis.

Dominanz und Unterwerfung: Die begeisterte Sub
Vom Wunsch, die „zweite Identität“ zur einzigen zu machen bis hin zum spielerischen „jederzeit aktualisierbaren“ DS.

Konsens und Meta-Konsens im BDSM
Bei kaum einem Thema gibt es solche Kontroversen und Missverständnisse wie in Bezug auf den berühmten “Konsens”, der dem gemeinsamen Ausleben der Neigung voraus geht, bzw. dazu gehört wie die Luft zum Atmen.

BDSM-Definitionen: Wer ist schon wirklich DEVOT ?
Kaum jemand, jedenfalls hab‘ ich im BDSM-Kontekt noch niemanden kennen gelernt, der in der klassischen Wortbedeutung „devot“, nämlich „unterwürfig“ ist. Ein Beitrag über die Motive, die mit dem Begriff meist gemeint sind.

Warum Unterwerfung?
Was gewinnt man eigentlich durch das Ausleben der Sub-Seite? Eine ganze Menge!

BDSM / Session-Kommunikation: Was reden in einer Session?
Für viele, insbesondere Einsteiger, ist es nicht leicht, eine adäquate Form der Rede inmitten eines “Spiels” zu finden. Je mehr es zur Sache geht, desto mehr wird sich angeschwiegen. Dieser Beitrag hilft dabei, das zu ändern (Teil 1 mit Tipps für Doms.)

BDSM / Session-Kommunikation: Was sagt Sub?
Sub darf emotional sein – Coolness ist nicht gefragt! (Teil 2).

Mal wieder ein Lebenszeichen…

Hallo alle,

vermutlich kommt hier ja niemand mehr vorbei, so lange wie der letzte Eintrag schon her ist! :-)

Die Blog-Abstinenz hat den Grund, dass für mich persönlich alle Fragen und Themen rund um BDSM beantwortet und geklärt sind. Mehr noch: all das ist in meinem Leben und im Kontext einer glücklichen langjährigen Partnerschaft ziemlich in den Hintergrund getreten. Ich vermisse nichts – und wüsste nicht, was ich hier noch schreiben sollte. Weiterlesen →

Ist ER zu schwach?

Oft lese ich in den Berichten submissiv geneigter Frauen von frustrierenden Erfahrungen mit realen Partnern: Was mittels Fernbeziehungen so wunderbar gelingt, scheint in der Nähe eines gemeinsamen Alltags einfach nicht klappen zu wollen, bzw. es verliert sich nach und nach. Ja, es treten sogar ganz neue, widerständige Gefühle auf, wenn ER die einst geliebten und ersehnten „dominanten“ Verhaltensweisen zeigt.

Warum ist das so? Viele erklären sich das mit „mangelnder Dominanz“: Er war / ist halt nicht wirklich ein Dom, frau hat sich geirrt, er hat vielleicht etwas vorgegaukelt, was gar nicht seiner Wahrheit entspricht. Und die Suche geht von vorne los… Weiterlesen →

Wieviel dominanter Egoismus ist ok?

Mit dieser Frage quält sich so mancher, im BDSM noch unerfahrene Top. Zwar ist Sub im Kopfkino stets willig und bereit, aber kaum ein Mann ist so verblendet, nicht zu wissen, dass ein Revival des Haustyrannen oder schlichten Macho unterm BDSM-Banner nicht das ist, was FemSubs suchen.

Solche Zweifel sind also eher ein Güte-Siegel, nicht etwa ein Zeichen der Schwäche oder mangelnder Neigung. Die Frage ist auch für sich genommen interessant, führt sie doch mitten hinein ins BDSM-Paradox!

„Zeigen, was ich möchte, wünsche und will“
– so beschrieb kürzlich ein Top in der SZ seine Dominanz – und berichtete, dass er schon allein damit im Gespräch mit Vanilla-Freunden auf Unverständnis stoße und der Egoismus-Vorwurf im Raum stehe.

Vermintes Gelände

Ist es aber wirklich schon egoistisch, die eigenen Wünsche klar auszusprechen? Was sagt diese Bewertung männlicher (!) Wünsche über die „normal“ genannte Beziehungswelt? Lange schon halte ich den BDSM-Boom und insbesondere DS für eine seltsame „Blüte“ auf den sumpfigen Gewässern unfreier und belasteter Beziehungsgeschichten. Weiterlesen →

Gastbeitrag: SM und Intellekt

Dieser Beitrag erschien zuerst als Kommentar in der SZ. Ich bedanke mich bei Juan, dass er mir den Text überlassen hat. Er ist es Wert, in dieser ruhigeren Ecke mehr als ein paar Tage zugänglich zu bleiben. BDSM als Spiel mit überkommenen Rollenmustern, die wir nicht mehr „wirklich“ zurück haben wollen – gefällt mir!

Intelligenz ist nicht gleich Intellekt und Akademiker sind auch nicht unbedingt Intellektuelle.

Wie schwer sich gerade Akademiker mit dem Sex tun, zeigt Goethes „Faust“, der, um eine Näherin zu verführen, einen Pakt mit dem Teufel eingehen muß.

Ein Intellekt ist eine Gabe. Es ist Widerspruchsgeist, der sich nicht einschüchtern läßt, der sich darauf verlegt, sich zu bilden, weil er eigentlich auch Probleme hat, sich als Widerspruchsgeist selbst zu verstehen. Es geht um den Anspruch, sich selbst ein eigenes Urteil zu bilden, auch auf die Gefahr, damit ganz gehörig immer wieder nur anzuecken. Es ist eben wie mit jedem Talent, anfangs ist es einfach nur ein ziemliche Belastung. Weiterlesen →

Seil-Bondage: Anleitungen im Web

Für nicht wenige SM-Freunde ist Seilbondage zu kompliziert. Es dauert länger bis man jemanden schön verschnürt hat, deutlich länger als das Fesseln mit den praktischen Ledermanschetten. Zudem erfordert Seilbondage Lernbereitschaft und Übung bis man es so gut kann, dass es fließend funktioniert – also ohne dass man dabei in Bücher gucken muss oder sich heftig im Seil-Ikebana verstrickt.

Ein im Zusammensein zelebriertes und geschätztes DS-Verhältnis behindert ebenfalls manche Einsteiger: es wirkt nicht besonders dominant, wenn Top allzu deutlich anzumerken ist, dass er sich jetzt SEHR auf die Knoterei konzentrieren muss und auch mal was falsch macht. Mir persönlich haben da Workshop-Szenarien sehr geholfen: explizit zum Üben vorgesehene Stunden, in denen völlig klar ist, dass hier ein Handwerk erlernt wird und es nicht schon darum geht, Sub mit der Fesselung zu nerven, zu strafen, zu „quälen“ oder besondere Machtlosigkeit spüren zu lassen. Ein Humor-fähiger Top, den eine spitze Bemerkung nicht aus der Fassung bringt, ist natürlich auch äußerst hilfreich! Weiterlesen →

Schadet Nachdenken der Lust am Spielen?

Als Kommentar zu einem älteren Artikel zum Thema „Demütigung im BDSM“ schrieb mir Anna:

„Im Übrigen ist doch beim BDSM alles ein Spiel, also kann die Demütigung, die erlebt und genossen wird, doch nie eine wirkliche Demütigung sein. Das ist uns allen doch aber auch klar! Wir brauchen nur eine Definition, weil Menschen nun einmal Definitionsfetischisten sind. Man weiß, dass eigentlich alles nicht so ganz real ist, aber man spielt weiter, weil die Illusion, es sei real, so schön ist. Damit ist man dann glücklich.
Aber dann ist doch alles in Ordnung! Pass doch bitte ein bisschen auf, dass du vor lauter Kritik und “Das ist eigentlich alles gar nicht so, wie es scheint” nicht die Lust am Spielen verlierst, das kann nämlich sehr leicht geschehen…“

Dieses Argument, das eigentlich eine Sorge ist, höre ich öfter. Es hat mehrere Dimensionen, ich beginne mal mit dem Satz „aber man spielt weiter, weil die Illusion, es sei real, so schön ist.“ Weiterlesen →

Kann man Lustschmerz lernen?

Ja, ich bin überzeugt, dass man nahezu jedem, der sich aufgeschlossen dem Experiment hingibt, den viel gerühmten „Lustschmerz“ vermitteln kann. Schließlich praktizieren auch manche Sauna-Freunde das Auspeitschen mit Fichtenzweigen nach dem Schwitzen – und genießen es, obwohl es für unbedarfte Dritte durchaus nach „aua!“ aussehen kann.

Lernbar ist aus meiner Sicht allerdings wirklich nur „Lust-Schmerz“ – und nicht die nur bestimmten Menschen zugängliche Variante, bei der Bottom den Schmerz „als Schmerz“ und das eher heftig erleben will, also über die Grenze hinaus gegangen wird, wo noch „Erotisierung“ möglich ist. Weiterlesen →

BDSM als Therapie?

Angesichts der tief gehenden Wirkungen und psychisch oft spektakulären Effekte der BDSM-Praxis taucht immer wieder die Frage auf, ob BDSM Therapie sein kann. Die Frage spaltet dann regelmäßig die Geister: während die einen die Idee strikt ablehnen, hängen ihr andere recht intensiv an – was wiederum zu Ressentiments zu führen scheint, wenn etwa ein Top auf eine „therapie-willige“ Sub trifft.

Persönlich hab‘ ich noch keinen „Therapie-ambitionierten“ Top kennen gelernt – wohl aber solche, die an den Ergebnissen meiner Gedanken über unsere gemeinsamen Erfahrungen sehr interessiert waren. Dennoch halte ich die Rede vom „BDSM als Therapie“ für eine Art Sprachverwirrung, wie sie in diesem Kontext ja nicht selten anzutreffen ist. Weiterlesen →

BDSM-Definitionen: Wer ist schon wirklich DEVOT ?

Unglücklicherweise ist der Begriff „devot“ im SM-Bereich ein Überbegriff für alle „Subs“ geworden – obwohl von diesen gefühlt 85 bis 98% nicht wirklich „unterwürfig“ ihrem Partner/Gespielen gegenüber sind.

Dem Partner gefallen wollen, ihm erotisch möglichst viel Lust bereiten, ihm zuliebe auch Ungeliebtes tun – das machen auch verliebte Vanillas und niemand würde sich deshalb als „devot“ bezeichnen. Dass sich das Hingabe- und Unterwerfungsverlangen, dass insbesondere Einsteiger/innen recht heftig verspüren, noch nicht einmal an eine konkrete Person richtet (die wird ja erst gesucht!), zeigt eigentlich überdeutlich, dass es sich hierbei nicht um eine Devotheit im Sinne der deutschen Wortbedeutung („unterwürfig“) handelt. Sondern um ein Gefühlsgemenge, das sich auf gar nicht uneigennützige, allein dem Wohl des Partners verpflichtete „Dienste“ richtet. Weiterlesen →