Auszeit von der Sklavenzentrale

Stück Screenshot SZFür etliche Neulinge im Reich der dunklen Erotik ist vielleicht schon der Name dieser größten aller BDSM-Communities abschreckend – er war es jedenfalls für mich, jahrelang. MagicZyks, einer der SZ-Macher, schrieb anlässlich des arithmetischen Jubiläums der SZ selbst vom Erfolg „trotz des etwas rüden Namens „Sklavenzentrale“, der ja aus unseren Anfängen stammt“.
Als ich dann aber im Dezember 2005 mal intensiver durch die dortigen Foren stöberte, war ich angenehm überrascht: Ein breites Neigungs- und Meinungsspektrum, schneller und intensiver Meinungsaustausch, zwar viele Nonsens-Postings (wie fast überall), aber auch sehr engagierte, interessante Gespräche, in denen die Menschen sich mit viel Herzblut beteiligten. Ich war begeistert und trat bei, wurde sogar Premium-Mitglied, weil die Aktiven dort einen wirklich guten Service bieten, der die 6 Euro pro Monat mehr als wert ist.

Und ich schmiss mich ins Getümmel! Nicht „suchend“, sondern schreibend. Binnen guten drei Monaten kam ich auf über 180 Seiten Text – neulich hab‘ ich mal alles zusammen gestellt und in Winword gezählt. Anders als in anderen, weniger gut besuchten Foren, findet in der SZ jedes Thema schnell Resonanz – für mich, die ich nicht gerade durch große Geduld glänze, ein Paradies! Wenn ich einen neuen Gedanken verfolge oder eine Frage habe, will ich nicht wochenlang warten müssen, bis da mal ein paar substanzielle Postings kommen – und die SZ ist in dieser Hinsicht unschlagbar. Dauernd um die 1000 Leute online, da passiert schon was, da wird sich nicht angeschwiegen!

Vorteil ist Nachteil

Doch wie alles Schöne hat dieser Vorteil auch einen Nachteil: so schnell wie ein Thema aufkommt, ist es auch schon wieder in der Versenkung verschwunden. Viele nutzen die schnellen Foren, um sich die Langeweile zu vertreiben, posten massenhaft „geistreichen Unsinn“ und vergrätzen damit viele, die sich lieber ernsthaft austauschen würden. Oft wird so auch ein anfänglich spannender Thread zerredet und zerpflückt, „Trolle“ treiben ihr Unwesen, Scherzkekse ziehen ernst Gemeintes ins Lächerliche, und natürlich gibts persönliche Animositäten und Fraktionen, die sich nicht grün sind.

Mich hat das alles nicht abgeschreckt, ja, ich war gern und lange dort, steuerte etwa einmal pro Woche ein Thema bei und kümmerte mich dann darum, das Gespräch zu moderieren, damit es nicht ganz aus dem Ruder läuft. Es ist mir sogar gelegentlich gelungen, die Leute dazu zu verführen, von sich zu sprechen, von ihren Gefühlen und Erfahrungen, nicht bloß von ihren Meinungen über dies und das. Die Tendenz, sich hinter abstrakten Fragestellungen zu verbergen, finde ich nämlich frustrierend: Viele Fragen können ja nicht einmal verstanden werden ohne das Wissen ums konkrete Erleben, das die Frage motiviert. Dazu bedürfte es nämlich der Einigkeit über die Bedeutung der Begriffe und die ist im BDSM-Bereich eher gering. Hinzu kommen die verschiedenen mentalen Zustände, aus denen heraus sich die Schreibenden äußern: die einen reflektieren auf rationaler Ebene ihr Erleben, die anderen „befinden sich im Spiel“. Schreibend erschaffen sie ihre „zweite Wirklichkeit“, in der sie zum Beispiel „24/7-Sklavin von Dom Soundso“ sind, der in der ersten Wirklichkeit am anderen Ende der Republik lebt und sie nur sehr gelegentlich aufsucht, wenn überhaupt.

All das muss man einrechnen, wenn man in solchen Foren kommuniziert: Datenbanken sind geduldig und nehmen unterwürfigst alles an, was jemand verlautbart. Und auch im Löschen sind sie immer dienstbereit: da verschwinden plötzlich Leute, die wochenlang auf sehr individuelle Art Gespräche führten, ganze Themen werden von den Admins und Deputies schon mal in den Orkus befördert – was „Wirklichkeit“ war, ist plötzlich weg und nicht geschehen oder erweist sich im nachhinein als reine Show, die jemand abgezogen hat, um dann sang und klanglos die Segel zu streichen, wenn der Unterhaltungswert nicht mehr stimmt.

Das alles ist „ganz normal“ in den virtuellen Welten der Foren und Communities – in der SZ kommt es lediglich aufgrund des hohen Traffics (über 50.000 Mitglieder!) besonders dicke.

Ich hab‘ also schnell gelernt, nur noch „Real- und Premium-Mitglieder“ tendenziell ernst zu nehmen – nämlich solche, die jemand persönlich „von Angesicht“ kennt (=“real“) oder die durch regelmäßige Zahlungen (=Premium) einen etwas verbindlicheren Eindruck im Blick auf ihre reale Existenz machen. Aber manches plötzliche Verschwinden (z.B. von „Silberwolf“) hat mich schon genervt: man kommt sich auf ungeile Art „benutzt“ vor, wenn sich plötzlich einer als „Fake“ entpuppt, der eben noch JEMAND war – und damit auch eine Person des eigenen gedanklichen Innenlebens, umso mehr, je mehr er inhaltlich beigetragen hat.

Kumulierender Frust – ich werde dünnhäutig!

Im Lauf der drei Monate kam so eine kleine Verletzung zur anderen, alles nicht spektakulär, alles im „Virtuellen“ recht üblich – erst jetzt, nachdem ich das dringliche Bedürfnis spürte, mich ein wenig auszuklinken, sehe ich, was alles so aufgelaufen ist zu einem netten kleinen „Frust-Paket“. Ich will ja nicht zum Misanthropen werden, da mach ich lieber mal Pause!

Lesend und schreibend merkte ich, dass ich immer empfindlicher wurde: es ging mir zunehmend nahe, was ich so alles an extremen Positionen und Lebensweisen zu lesen bekam, und das veränderte mein eigenes Schreiben in eine Richtung, die ich niemals beabsichtigt hatte, ja sogar immer vermeiden wollte! Ich begann, gegen Meinungen, Haltungen und Grundverständnisse von BDSM anzuschreiben, die mir als extrem, lieblos, egoistisch, verrückt, schwer abgefahren oder wie auch immer „daneben“ vorkamen. Die „innere Schreiberin“ reagierte auf die Gefühle, die diese Berichte und Diskussionen in mir auslösten und neigte auf einmal zu Texten, die außerhalb dieser „virtuellen Szene“ kein Mensch mehr verstehen würde! Insider-Jargon mochte ich noch nie – jetzt erwischte ich mich dabei, wie ich mich flüssig darin ausdrückte und kaum mehr anders konnte!

VOR der Zeit in der Sklavenzentrale schrieb ich begeisterte Artikel über BDSM – Tenor: diese Spielarten der Erotik sind NICHT „pervers“, sondern im Gegenteil ganz WUNDERBAR! Und manches Erleben aus dem Reich der „dunklen Erotik“ steht doch eigentlich jedem erotisch aufgeschlossenen Menschen offen, wenn er/sie sich nur mal trauen würde, es auszuprobieren…

Zu normal? Reif für die Insel!

Das hat sich leider verändert. Im Moment fühl ich mich glatt „zu normal für die SZ“. Ich bin länger schon nicht mehr damit beschäftigt, BDSM-Erlebnisweisen darzustellen und zu rühmen, Tipps zu geben und das Unverständliche verständlich zu machen, sondern schreibe gegen (wenige!) Extremisten an, verteidige einen Common Sense, den es in der Szene, wie sie sich in der SZ zeigt, nicht gibt – ja bin ich denn blöd? Schließlich sind das doch alles Erwachsene, die machen können, was sie wollen…

Tja, solange sie allein zu zweit bleiben, mag das stimmen, doch sobald es darum geht, in einer Gemeinschaft „über BDSM“ zu kommunizieren, braucht es für mich eine Art Minimalkonsens, sonst fehlt mir jegliche Basis für Gespräche. Wer nur zur eigenen Lust handelt, ausschließlich „die Neigung ausleben“ will, ohne noch andere Werte und vor allem den GANZEN MENSCHEN in Betracht zu ziehen, mit dem dies alles erlebt wird, der ist für mich einfach schwer erträglich. Es schlägt mir aufs Gemüt, nicht gleich, aber auf Dauer schon. Genauso wie die Denkverweigerer, die auf jede tiefer schürfende Frage abwehrend reagieren und spüren lassen, dass sie Nachdenken für etwas dem Erleben abträgliches halten. Oder die Träumerinnen und Träumer, die einzig danach streben, ihr Kopfkino 1:1 aufgeführt zu bekommen – ziemlich egal, mit wem und unter welchen Umständen. Und natürlich die, die nicht mal einen Profiltext lesen, bevor sie mir unverlangt mitteilen, dass sie sich liebend gerne unterwerfen würden und was ich im einzelnen alles mit ihnen anstellen könnte…

Oh, genug geklagt – ich sag ja, ich bin reif für die Insel – DIESE INSEL, mein eigenes Blog!
Wenn ich dann die kommunikative Gelassenheit wieder gefunden habe, stürze ich mich gewiss wieder ins Getümmel – schließlich ist die SZ ohne Frage die spannendste BDSM-Community weit und breit!

24 Kommentare

  1. Hallo Clu, ich kann deinen Frust gut verstehen. -und den Wunsch nach einer Auszeit. Ich schaue nur hin und wieder in die SZ – meins ist es schon wegen des Namens nicht. Und mir fehlt die Lust und die Zeit mich durch viele einzeilige Beiträge zu lesen, die einen a) nicht weiter bringen und b) eigentlich nur Zeit kosten.

  2. Du hast so ziemlich den Nagel auf dem Kopf getroffen.
    ich war nun schon 3 mal Mitglied in der SZ, und bin jedesmal aus Frust raus. Aber leider kommt man um das SZ oft nicht rum. Na ja vielleicht bringt das Alter ja echt Weisheit und dickes Fell mit sich.
    Gruß Diana

  3. Habe Deinen Artikel mit Spannung gelesen. Wer ich bin weiss man hoffentlich. Die von Dir angesprochenen Probleme sind klar vorhanden. Auch meine Hautstärke wird man dünner mal dicker, ganz wie die Wogen der SZ auf mich hereinprasseln. Nur eine Patentlösung für das bessere Miteinander fehlt auch mir. Greift man ein wird Zensur und Bevormundung geschrien, lässt mans laufen nennt man uns gleichgültig und verantwortungslos. Jede Sicherungsvorrichtung, die die Anzahl der Fakes einzudämmen versucht und derer gibt es mittlerweile viele, sorgt für Entspannung auf der einen Seite, aber auch für Kritiker, die die SZ als unbezwingbaren Hochsicherheitstrakt bezeichnen. Man kämpft an vielen Ecken einfach gegen Windmühlen. Ich hoffe das es wenigstens einige wertschätzen das überhaupt gekämpft wird.

    Was ich sehr schade finde… ist jedoch die Ablehnung der Community allein wegen des Namens. Zu Anfang war die SZ als reine Registrierungsstelle für Sklaven gedacht und konzipiert. Der Name Sklavenzantrale ist mittlerweile jederman aus der Szene bekannt und wird sich wohl auch deshalb nicht mehr ändern. Die SZ nur wegen Ihres Namens abzulehnen finde ich traurig und etwas sehr oberflächlich. Einen Menschen beurteile ich ja auch nicht nach dem Namen, den er vor so vielen Jahren mal von seinen Eltern bekommen hat, sondern anhand seiner Worte und Taten. Letztlich ist die SZ genau das, was die Menschen, die sich nicht durch Trolle, Fakes und Spassvögel abschrecken lassen, daraus machen, weshalb ich es natürlich bedauere wenn gerade die Menschen fernbleiben, die feingeistiger sind, als der dumme deutsche Durchschnittstroll, von denen es unter den knapp 60.000 Registrierten einige gibt.

    lg

    Oliver
    alias Sir X
    Programmierer der SZ

  4. Hi Oliver,

    danke für deinen substanziellen Beitrag mit eigenen Erfahrungen! Ich denke, in meinem Beitrag ist deutlich geworden, dass ich die SZ trotz der Probleme wertschätze – sonst würd‘ ich kaum solange drüber schreiben! :-) Und meine „Auszeit“ hat ja auch nicht lang gedauert….

    Zum Namen: Ja, er hat mich abgeschreckt! Und damit steh‘ ich nicht alleine. Schließlich waren und sind da viele Foren mit weniger „definierenden“ Namen und ich interpretierte ihn eben erstmal im Sinne der Wortbedeutung, wie sie mir aufgrund des Rumlesens im Web vermittelt wurde: „Sklaven“ und „Sklavinnen“, „Herren“ und „Herrinnen“ – das verstand ich als erwünschte Beschränkung der Interessenten auf diejenigen, die 24/7 in ihrer Rolle leben, also keinerlei partnerschaftliche Ebene auf gleicher Augenhöhe für sich akzeptieren. Und das erschien mir immer schon zu krass – und ehrlich gesagt auch ziemlich absurd.

    Erst, als ich mal länger in die Foren reinlas, erkannte ich, dass diese Klientel nur einen gewissen Prozentsatz ausmacht – und mittlerweile eher eine Minderheit. Dass es im Gegenteil ein breites Spektrum gibt, vom kreativen Erotiker, der nur mal ausprobieren will, ob SM Spaß macht bis hin zum Vollzeit-DS-Paar. Und sämtliche Schattierungen dazwischen. Aber das weiß man nicht, wenn man nur mal davon hört oder kurz drauf schaut!

    Ein guter Intro-Text würde da helfen („Was ist die Sklavenzentrale?“), der auf der Startseite verlinkt ist und im weiteren dann zur FAQ verzweigt, die ja auch mal einer „Weiterschreibung“ bedürfte – das würde dich auch im Support-Forum entlasten.

    Dass nicht mehr umbenannt werden kann, ist mir klar!

    Im übrigen finde ich immer schon, dass Ihr das ganze Getriebe ganz gut im Griff habt und nie in der einen oder anderen Richtung extrem werdet – find ich gut, da könnten auch Nicht-SM-Communities viel lernen!

    Liebe Grüße

    Clu

  5. Hallo Clu,

    danke für diese prima Seite, die gerade mir als Sub-Anfängerin enorm weiterhilft, Klarheit schafft und nochmals die Selbstveranwortung stärkt. Denn gerade wir als Frauen müssen, trotz all‘ der Neugiere wirklich für uns sorgen, damit wir keine Wunden davon tragen (im Innen und Außen), denn die Szene empfinde ich als teilweise wirklich wild – und ich fange gerade erst an.

    Hast du vielleicht einen alternativ Tipp zur Sklavenzentrale? Also wo kann ich sonst noch gleichgesinnte Menschen treffen?

    Würde mich freuen.

    Gute Grüße*

  6. Zur SZ gibt es keine wirkliche Alternative. Aber „gleichgesinnte Menschen“ kannst du auf Stammtischen und Partys treffen – und sicher auch im einen oder anderen Mini.Forum, das noch existiert. Dort aber ist die Gruppe meist klein, die Diskussion verläuft sehr schleppend über längere Zeiträume – es gibt gute Gründe, warum „alle“ in der SZ sind.

    Auch ich bin dort. Phasen des Überdrusses kommen vor, aber sie gehen auch wieder vorüber.

    Maile mir, wenn du mehr dazu lesen willst.

  7. Hallo,
    ich selber empfinde die SZ nicht gerade als das berauschendste, aber leider gibt es nicht wirklich Alternativen zur SZ. Schreibe daher nur noch mit Kontakten welche ich dort habe. Foren betrete ich gar nicht mehr, musste feststellen das meine Meinung zu wenig geeignet ist um darüber mit anderen zu diskutieren.

    Liebe Grüsse

    daira{M}

  8. Meine Meinungen haben sich im Lauf der Jahre und Erfahrungen verändert – und über alle Varianten konnte und wollte ich diskutieren. Eine Meinung ist doch nie per se „ungeeignet“. um darüber zu sprechen! Hast du vielleicht eher ein Probblem damit, wenn andere Meinungen der deinen entgegen stehen? Das aber ist ja eigentlich das Normale in einer Diskussion!

  9. 2006, das war die Zeit, kurz bevor 2007 die Moderatoren eingesetzt wurden. Es war die Zeit, da auch ich im Allgemeinen ähnlich begeistert von der SZ war, wie du, Clu. Und so wie du, brauchte auch ich damals ab und zu meine kleinen Auszeiten, denn Selbstregulierung, (Regulierung unter den Usern ohne äußere Einflüsse) wie sie damals Gang und Gebe war, bedeutet auch, dass man manchmal mehr Energien investiert, als in einem moderierten Forum. Das ist nun mal der Preis der Eigenverantwortung, man lässt sich nicht regulieren, sondern die Menschen regulieren selbst und untereinander.

    Trotzdem kann ich mich den Worten von Sir X nicht anschließen, wenn er schreibt:
    >>> „weshalb ich es natürlich bedauere wenn gerade die Menschen fernbleiben, die feingeistiger sind,“….

    Natürlich waren damals massig Trolle unterwegs, aber es gab auch massig Feingeister, die sich gerade darum in der SZ sesshaft fühlten, weil es eine bunte Mischung an Charaktere und Persönlichkeiten gab und weil die Community tatsächlich für ALLE offen stand.
    Von wenigen Ausnahmen sind es gerade die Feingeister, die ich (und nicht nur ich) heute im Jahre 2013 in der SZ vermisse. Eingetreten ist nämlich genau das, was du, liebe Clu, damals 2006 noch lobend hervorgehoben hast, weil es NICHT vorhanden war.
    Ich zitiere:
    ___
    >>> Im übrigen finde ich immer schon, dass Ihr das ganze Getriebe ganz gut im Griff habt und nie in der einen oder anderen Richtung extrem werdet – find ich gut, da könnten auch Nicht-SM-Communities viel lernen!
    ____

    Genau das ist ab 2007 leider passiert. Die SZ ist in ein Extrem abgekippt. Es gibt nicht mal mehr die Chance einer Selbstregulierung, denn bevor überhaupt jemand was (ggf. Kritisches) schreiben kann, erstickt der Inhalt im Zepter der Moderation, die seit 2007 schleichend zunahm und die heute mehr und mehr – flächendeckend – jede Form von Meinungsfreiheit, (und ich meine wirklich Meinungsfreiheit, nicht etwa verärgerten Stunk und Genöhle) unterdrückt.

    Ich hab die SZ einst sehr gern gehabt mit ihrer Facebookaura, lange bevor es Facebook gab, mit ihrem Marktplatzcharakter, mit ihrer ungeheuren Farbenvielfalt. Und lange hab ich mich für die Rechte der SZ verbal eingesetzt, selbst in Zeiten, da bereits Kritik an die Moderation laut wurde…. Einst…. als es noch möglich war.
    Bis ich eines Tages vor vollendete Tatsachen stand und beobachten musste, dass nicht nur sehr subjektiv moderiert wird, sondern dass die Moderation leider auch dazu über gegangen ist, rein persönliche „Unliebsamkeiten“ zur Löschtaste, die aus der SZ hinaus führt, zu drängen.
    Was mich kürzlich am meisten erschreckte, war, zusehen zu müssen, wie da ein User von einem Moderator provoziert wurde, wie dieser Moderator stichelte, heraus forderte, und subtil beleidigte. Natürlich auf weißem Hintergrund, also nicht moderat, auch wenn er Moderator war. Als der provozierte User dann angemessen reagierte, wurde dieser mit einem OT moderiert. DAS macht nachdenklich, und einzig daran sieht man bereits, wie sehr das Extrem hier greift.

    Inzwischen besteht ringsherum das „Schweigen der Lämmer“. Unzählige, und damit meine ich mitnichten die gängigen Trolle, hüllen sich in Schweigen, nachdem jede Kritik und jede Lösungssuche im Keim erstickt wurde. Aber es wird auch geschwiegen, weil ein jeder die Löschung aus der SZ befürchten muss, der Kritik übt. Da etliche die Community noch benötigen, um werbewirksam aufzutreten, bleibt ihnen nichts weiter übrig, als zu sich zu „ducken“.
    So meine Beobachtungen rundherum, über meine eigenen Erlebnissen möchte ich nicht weiter reden, denn es geht mir mitnichten darum, persönlichen Frust auszuagieren, der nicht vorhanden ist. Ja, ich WAR frustriert, anders als du, Clu, aber es hat sich auch bei mir ein Paket gebündelt. Jetzt, da ich die Entscheidung traf, mich für alle Zeiten aus der SZ zu löschen, und dies auch getan hab, bin ich mit mir im Reinen.

    Zum Glück gibt es heute sehr wohl Alternativen zur SZ. Facebook für die sozialen Kontakte, fetlife.com für Werbung und BDSM Aktivitäten, dann der Joyclub, immer mehr entsteht, so, dass die SZ wohl eher eine Form von Gewohnheitsbonus zu verzeichnen hat, nicht aber ein Monopol, was (eventueller?) Willkür Tür und Tore öffnen würde.

    Ich bin sehr froh, dass ich aus dem Strudel der Gewohnheit, die mich in der SZ hielt, heraus gekommen bin…
    Traurig aber bin ich, weil sich eine so wunderbare, einzigartige Plattform in vielerlei Hinsicht (nicht in allem) negativ und teils bedenklich entwickelte. Immerhin zählte die SZ viele Jahre zu meiner virtuellen Heimat, da darf man für den Moment auch mal traurig sein. ;-)

  10. Ahoi Ines,
    ich kann Deinem ausführlichen Kommentar zu der Situation in der SZ nur zustimmen, für mich wird es langsam auch Zeit das weite zu suchen, obwohl ich ohnehin nur noch in Zirkeln in denen ich Mitglied bin etwas schreibe.
    Es ist einfach teilweise schon lächerlich und befremdlich wie dort Mod und andere zu werke gehen.
    Einen Gruß aus Hamburg
    André

  11. tja eine Seite nach der anderen verschwindet. Die „Szene“ wird wieder das was sie war, man trifft sich auf den szenebekannten Parties, ist dort unter Seinesgleichen, redet, tanzt, trinkt, geht in den Darkroom oder sitzt einfach nur da und läßt sich die Sinne berauschen.

    Ja, es gab mal eine breitere Öffentlichkeit dafür, aber jeder der sich dort mit Foto und kleiner Story präsentierte, lief auch Gefahr, von intoleranten, ungebildeten Ignoranten im wirklichen Leben Knüppel zwischen die Beine zu kriegen. Als es z.B. einem Hobbyfotographen passeirt ist der nebenbei noch Jugendarbeit machte und es gewagt hatte, angezogene Frauen zu fotographieren…. Oh mein Gott, was tragen die denn da? Wohl dem der als Fotograph davon gut leben kann und an dem das apperlt wie Wasser von Silikonglanzöl.

    Eine Zeit lang war es quasi öffentlich, jetzt ist es wieder privat geworden, so wie füher auch als man nur von „Gesundheitswäsche“ redete :-) Vielleicht ist es auch besser so.

  12. Moin

    SZ und die anderen Foren – viele waren groß und gut (?) und sind trotzdem wieder fort – leider – aber warum?

    Clu Maria beschreibt Ihre Sicht – andere aus der ihrigen … und jede/r hat wohl irgendwie Recht(?).

    Seiten kamen und gingen – eine Werdegang oder nur eine (Mode)Erscheinung – übrig bleibt das Gute?

    Meine „Erfahrung“ war in vielen Foren – von A bis Z – eine wirklich ernste und tiefe Diskussion wurde zu oft von denen, die nur Small Talk wollten – „abgewürgt“.

    Das hat mich zuletzt Veranlasst, mich selbst aus aus diesen Foren zu entfernen – oft mit denen, die wirklich etwas zu sagen hatten.

    Irgendwie schade – denn wer kennt noch die Anfangszeiten, wo diese Foren noch etwas besonderes waren?
    Was ich (zu) oft vermisste war die fehlende Toleranz – der gegenseitige Respekt und der echte Wille, sich aus dem Klischee zu entfernen.
    Zu oft kamen Menschen mit Kleingeistigkeit und meinten alles mit ihrem Mantel der Ignoranz zu überdecken – zu viele klatschten den den falschen Beifall – der Moment, wo man sich besser zurück nimmt und offline geht?

    Gruß H_l

  13. Hej Clu,
    wir sind uns virtuell schon mal über den Weg gelaufen,
    auch einige Schreiber hier kenne ich vom Lesen.
    Vielleicht auch real?

    Sir X hat immer einen Bogen um mich gemacht… Egal.
    Die wenigsten kennen michwirklich, sind sogar überrascht wenn andere gut von mir sprechen.
    SZ.
    Ich habe mich da abschießen lassen. Müssen! Die Grenzlinienzieherinnen hatten die Überhand.
    Haben sie noch, wie man im Forum sehen kann, gähnende Langeweile.

    Der ‚Lesser‘ konnte nicht einfach aus der SZ gehen, er musste sterben.
    Ich war nach langer Krankheit wieder gesund und musste arbeiten, konnte meine Zeit nicht in den Sümpfen der Unvernunft verschleudern.
    Unvernunft:
    Dass man ein Forum mediatieren und moderieren muss, das ist ohne Zweifel.
    Aber dass man ausgerechnet Menschen mit offensichtlichen Defekten ans Ruder läßt…!

    Wie auch immer, der Laden ist scheintot.
    Dabei hat mir die SZ einst das Leben gerettet, gewissermaßen, das Fenster zur Welt.
    Ich konnte nicht gehen, nur denkenlesen und schreiben.
    Wenn ich mich bedanken muss, dann mach ich das mal hier an dieser Stelle: Danke!

    Ja,das Forum war gut, wild und lebendig.
    Bis die Schildchenträgerinnen auftauchten und den Küchentisch abgewischt haben.
    Ja auch Schildchenträger, gestandene Männer, die sich beugen.
    Auch ich wurde gefragt, ob ich MOD werden will.
    Aber will ich mich unterwerfen?
    Wohl kaum, nur der Vernunft vielleicht.
    Aber ohne Witz und Schalk und Herausforderung ist doch alles öde…

    Langt erstmal.
    Ich will mich nicht beklagen.
    Vor ein paar Tagen habe ich mich wieder angemeldet.
    NAch 2 Stunden und 20 Minuten war mein neues Profil,
    nein kein neuer ‚Lesser‘, kommentarlos gelöscht.
    Da hatten sich schon viele als Profilbürgen und Freunde angeboten, hat alles nichts genutzt.
    Der ‚Lesser‘, also in real ich, persona non grata – wie der Tibetaner zu sagen pflegt.

    Also, Lesser. mit einem „L“ vorn!
    Arsch sagen, das hat die große trockene Mutter verboten… #fettgrins

    Ich link mir das hier mal und vielleicht schreibe ich noch etwas zum Thema.

    L.
    …oder F. für Farmund

  14. Üble Seite,
    70% der Profile Fake oder von Ghostwritern,
    dasselbe im Forum. Künstlich aufgebläht.
    Wenige echte Mitglieder.
    Wer nicht so in deren Bild passt denbversuchen die rauszueckeln.
    Vorsicht Seite versucht Leute zu perversesten Praktiken zu verführen.
    Einfach krank
    lg

  15. Hallo, Clu,
    zu der aufgeworfenen Frage nach Alternativen zur SZ fällt mir neben dem Joyclub noch Gentledom.de ein. Auf beiden Plattformen habe ich mich gern in Foren beteiligt, bin jedoch – der Ehrlichkeit halber sei es erwähnt – inzwischen für beide Plattformen gesperrt, denn speziell für Super-Subs, Doms und vor allem für Mods bin ich zum Feindbild geworden; Humor und Ironie scheinen nicht gern gesehen zu sein. – Okay, dann eben nicht.
    Ach ja – falls jemand Gentledom.de ausprobieren möchte: Dort wird zwischen der Community und dem Forum strikt unterschieden. Wer also Kontakt sucht oder einfach nur flirten möchte, der melde sich in der Community an; wer nur lesen, schreiben und diskutieren möchte, meldet sich im Forum an. Möchte jemand „sowohl als auch“, so muss er sich praktisch zweimal anmelden.

  16. Jetzt hab ich raus warum ich nichts mehr von Landlady lese. Hab deine Beiträge im Joy gern gelesen. Die SZ war immer etwas suspekt. Trotzdem schaue ich dort unregelmäßig mal vorbei.

  17. @moyo70, ich dank‘ Dir schön.
    Es gibt seit einigen Wochen eine neue Plattform. smorun.de heißt sie, und SMoRuN steht für SM ohne Regeln und Normen. Wobei sich das „Ohne“ natürlich nicht auf die Regel der Einvernehmlichkeit bezieht – denn dann wär’s ja kein BDSM -, sondern auf all das „Dom darf“/“Sub muss“-Gerede und -Getue, das z. B. mich auch schon im JOYclub und bei Gentledom genervt hat.
    Neue Mitglieder sind bei smorun.de herzlich willkommen. – Ach ja, und die Mitgliedschaft ist gratis.

  18. Ich muss meine Meinung über smorun.de revidieren. Zwar ist die Mitgliedschaft nach wie vor kostenlos, doch hat der Betreiber vor wenigen Wochen die Mitbegründerin der Seite ‚rausgeschmissen. Ursache waren, wie es heißt, die Fakeprofile, die der Betreiber der Seite angelegt hatte, was seine Mitstreiterin nicht mittragen wollte.
    Inzwischen entwickelt sich smorun.de offenbar auch weg von seinem Anspruch „SM ohne Regeln und Normen“, denn Regel Nr. 1 scheint zu sein, dass Dom stets männlich und Sub stets weiblich ist. Andere Beziehungskonstellationen scheinen im Denken des Seitenbetreibers und seiner Spezln nicht vorkommen zu dürfen, ebensowenig wie Humor oder gar – um Himmels Willen! – Selbstironie.
    Wer jedoch zur Selbstironie unfähig ist, der beweist damit ein schwaches Selbstwertgefühl. Doch wie kann ein Mensch mit schwachem Selbstwertgefühl glaubhaft Macht über sein Gegenüber ausüben, glaubhaft über sein Gegenüber bestimmen, glaubhaft – ja, genau – DOMINIEREN?

  19. Och, Landylady_bb, Du bist auf jedem BDSM-Portal gesperrt worden, rausgeflogen oder hast Hausverbot bekommen.

    Wenn man nichts mit BDSM am Hut hat, ist es doch einfacher diese Communitys zu meiden. Du bist aber so verbittert, beleidigst die Leute, erfindest Lügen, sodass Dich die Moderatoren sperren müssen.

    Mit deinen verkorksten Vorstellungen solltest Du einfach Deinen eigenen Kink erfinden?

  20. @moyo70, ich habe durchaus was mit BDSM am Hut. Aber ich bin deshalb trotzdem nicht verpflichtet, mir die Machenschaften jedes BDSMlers gefallen zu lassen.

  21. Was ist mit deinen Machenschaften? Ist doch auffällig, das du überall Hausverbot hast, weil du zu einer differenzierten Betrachtung von BDSM vielleicht nicht fähig bist? Den Personen die mit ihren Kink zufrieden sind, ihr Glück nicht gönnen kannst?

  22. Der Paranoide hat recht, er hat wenig Freunde, denn wer möchte schon mit einem Paranoiden befreundet sein?

    (R.A. Wilson)

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