Was BRINGT Bondage???

in FesselnDas ist sehr verschieden, je nachdem, wie und mit welchem Ziel man fesselt, bzw. gefesselt wird. Viele fesseln ausschließlich als Fixierung, um dann „zur Sache zu kommen“ – es gibt aber viel MEHR Möglichkeiten, das Spiel mit den Seilen zu genießen:

Reines Seil-Bondage: Was für ein Genuss, sich langsam und sorgfältig verschnüren zu lassen! Die Seile schleifen und kitzeln über die Haut, es treibt so manchen Schauder über Rücken und andere Körperteile. Nach und nach wird man immer bewegungsunfähiger – und wenn als „Grundbondage“ so eine Ganzkörperfesselung (Kikku) angebracht wurde, die bei jeder versuchten Bewegung stimuliert, ist das schon SEHR toll und erotisch!

Allerdings: es ist nicht LEICHT, jemanden wirklich bewegungsunfähig zu verschnüren – je nach Körperhaltung ergeben sich andere Probleme bzw. ungeplante Bewegungsmöglichkeiten. Das „Opfer“ ZEIGT, was noch geht, indem es sich windet, der Aktive bringt evtl. noch eine weitere Fesselung an, um auch das zu verunmöglichen, die Machtlosigkeit und das Ausgeliefertsein werden weit drastischer gespürt als bei einer Fesselung mit Manschetten oder Ketten, die immer noch große Beweglichkeit lassen.

Und was dann? War es das? Kommt drauf an. Sub kann nun erotisch stimuliert werden, ODER es läuft mehr in Richtung „ein bisschen quälen“ – wobei letzteres auch im Sinne des Machtspiels (DS) genutzt werden kann. Seilfesselungen können auf subtile und heftigere Weise fordern: praktisch JEDE Stellung (außer liegen) wird schon bald unbequem und – je länger sie andauert – immer unbequermer. Irgendwann wird Sub ihren Stolz überwinden und um Erleichterung (oder Verzeihung, Gnade, je nach Spielszenario) bitten. Eine gute Gelegenheit für Dom, eine Gegenleistung zu fordern: etwas, das Sub tun oder ertragen muss, wenn er sie gnädig aus der misslichen Lage befreit. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Folgsamkeit passt übrigens nicht zu intensiven Fesselungen! Seile sind Doms Wille als HARDWARE, Befehle sind SOFTWARE – das zu doppeln wäre kontraproduktiv. Es ist für beide Seiten wenig lustvoll, wenn Sub immer noch versucht, sich „als unterwürfige, gehorsame Sub“ zu verhalten, anstatt sich auch mal zu winden und gegen die Fesseln zu stemmen. Die SEILE unterwerfen, der Passive ist PHYSISCH gebunden und soll echte Gefühlsreaktionen zeigen: Ärger, Trotz, Wiederstand, Angst, sich winden, Schmerzlaute, Provokationen, lachen – der äußere „Zwang“ soll ja gerade von jeglichem inneren Zwang befreien!

Ein bloßes „mit sich machen lassen und abwarten“ wird schnell langweilig. Das Ganze kann aber als intensive Interaktion mit viel Kommunikation gespielt werden – da vergeht die Zeit wie im Flug!

Wenn die Fesseln schließlich langsam wieder gelöst werden und der Körper seine Freiheit wieder spürt, wird man von heftigen Empfindungen regelrecht überschwemmt: Strömen, Gribbeln, Wärme, eine unglaublich intensive Entspannung – und es wirkt noch einige Zeit nach, bis all diese Feelings wieder verebbt sind! Am besten ruhig abliegen und genießen….

Bondage fordert eine gewisse Lernkurve
, die man erstmal machen muss, bevor man die Seile „mit dem Spiel fließend“ einsetzen kann, ohne ständig an die Knoten etc. zu denken. Das ist es wohl, was viele davon abhält – aber es lohnt sich!!!

Mir hat es erst ab dann richtig was gebracht, als ich die Idee aufgab, ich müsse mich, obwohl GEFESSELT, noch irgendwie „spielgerecht“ verhalten und „brav sein“. Das war der Wendepunkt, die Tür zu sehr vielen lustvollen Seil-Sessions!

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