Demütigung – wer mag denn sowas?

Die Demütigung ist auf der psychischen Ebene das, was Schmerz auf der physischen ist: etwas, das wir normalerweise ablehnen, vermeiden, fliehen oder bekämpfen.

Für mich ist es das Wesen der dunklen Erotik, dass das Abgelehnte im lustvollen Kontext gesucht, ja, als „geiler Kick“ erlebt wird. Angslust, Lustschmerz – Lust an Demütigung und Machtlosigkeit – man denke nur daran, dass ohne Provokation & „Strafe“ für manche nichts geht.

Spiele mit Demütigung sind für Sub eine Herausforderung, eine Gelegenheit, dem „Drachen“ zu begegnen: das, was ich fürchte, von dem ich meine, es absolut nicht ertragen zu können, das gerade verlockt dazu, mich dem zu stellen – autodidaktische Konfrontationstherapie im erotischen Kontext

So etwas ist nicht „vernünftig“, sondern irrational, ein Streben des Selbst nach dem GANZEN ERLEBEN, während wir nur aus dem Verstand darüber nachdenken und es „völlig irre“ finden – beschämend, solche Gelüste zu haben, wie peinlich!

Mache umschiffen das BDSM-Paradox indem sie einfach umdefinieren: WEIL dies oder jenes in einem freiwilligen, erotisch-spielerischen Kontext geschieht, IST es keine Demütigung. Problem abgehakt.

Das stimmt natürlich – gilt aber nur für die „Meta-Ebene“, in der zwei Erwachsene auf gleicher Augenhöhe miteinander „spielen“. Aber es stimmt nicht für die Spielebene, in der wir tatsächlich in die passive oder aktive Rolle gehen, um dort zu erleben, was uns dieses Szenario anbietet. Weswegen wir es ja inszenieren.

Ginge es nur um den physischen Genuss, wäre es eine Variante der Massage – da gibt es ja auch schmerzhafte Methoden. Aber das ist es nicht allein. Dem begegnen, was vermeintlich aus der Fassung bringt – das reizt! Wo die Angst ist, da gehts lang.

Warum? Was erfahren wir dann, wenn wir uns darauf einlassen? Mal nicht abwehren, umdefinieren, wegschauen, lachen – sondern zulasssen, die Demütigung (oder den Schmerz) zu spüren?

Sie verschwindet, löst sich auf, wird zu Nichts. Und wir wissen dann, WIE wir das „gemacht“ haben! Und sind wieder ein ganzes Stück selbstbewusster.
Gehen unsere Wege weiter, unbehindert durch die Angst vor Demütigung.

Sind jetzt stärker als zuvor.

3 Kommentare

  1. Demütigung war für mich, als ich beim Chirurgen auf dem Tisch lag und er meine Brustwarze wegen Entfernung eines Atheroms anschneiden musste.

    Oder als ich mir im Beisein des Klinikpersonals (Beinbruch) das Fieberthermometer in das Rektum stecken sollte.

    Sowas mag ich nicht.

    Ich mag auch niemand demütigen. Allerdings habe ich meinen Schatz mal gebeten, meine Bikerstiefel auf Hochglanz zu polieren. Natürlich waren die vorher schon von mir perfekt gesäubert.

    Es war keinesfalls penetrativ! Aber der Hochglanz hinterher war toll!

  2. Das ist es. Genau das sagte mein Dom zu mir vor ein paar tagen da war ich verwirrt.Er kennt mich besser als ich mich selber.Doch in Ruhe drüber nach gedacht hätte ich es besser nicht treffen können. Na da bin ich mal gespannt ob ich es auch alles so umsetzen kann. Werde mich sicher später etwas klarer Ausdrücken.

  3. Als Sklave habe ich schon so manche Demütigung erlebt und es gehört zum SM den „kick“ durch diverse Demütigungen zu bekommen. Bisher gemacht und als demütigend empfunden:
    -tragen von Halsband und Fesselriemen an den Händen und Füssen
    -absolute Nacktheit wann immer möglich aber immer an SM-Partys oder bei der Herrin zuhause
    -an der Leine geführt werden
    -Intimrasur
    -sich nicht setzen dürfen. Stehend oder kniehend in Gegenwart der Herrschaft.
    -der Herrin die Füsse küssen und lecken
    -draussen nur wenig bekleidet und möglichst barfuss
    -gefesselt werden
    -Folter ertragen und sich für jede Strafe bedanken
    -ausgepeitscht werden
    und so weiter…
    Es gibt da aber eine Demütigung, die ich noch nie erleben durfte aber mir noch den kick verschaffen könnte:
    Ich werde (natürlich nackt mit Fesselriemen und Sklavenhalsband) an der Leine zu einer SM-und Fetischparty oder eine privaten Veranstaltung mit vielen Gästen geführt. Dort muss ich mich vor einen dom. Herrn kniehen. Er lässt mich seine Schuhe und Socken ausziehen und ich habe ihm als absolute Demütigung seine blossen Füsse ausgiebig zu küssen und zu lecken. Nicht nur kurz 1, 2 mal. Nein, ganz langsam muss ich von der Ferse bis zu den Zehen meine Zunge über die Fussohle gleiten lassen. Vielleicht, oder ganz sicher wird mir das grosse Mühe bereiten und ich werde mich ekeln. Deshalb wird entschieden dass ich dem Herrn seine Socken und Schuhe wieder anzihen muss und ihn um Strafe bitten darf. Erst nach der Auspeitschung, die ich als Strafe und Folter erhalte, bitte ich die Demutsübung nochmals zu machen zu dürfen.

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